Zentrum für Osteuropastudien
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Wissenschaftsgeschichtliche Forschungsprojekte mit Osteuropabezug

Prof. Dr. Martin Schulze Wessel/Jan Arend/Mirjam Voerkelius/Johannes Dafinger, Historisches Seminar der Ludwig-Maximilians-Universität München, Abteilung für Geschichte Ost- und Südosteuropa

05.07.2012

Der Workshop bietet ein Forum zur Diskussion von wissenschaftsgeschichtlichen Projekten mit Bezug zum östlichen Europa und bringt dabei eine junge Forschergeneration ins Gespräch mit etablierten WissenschaftshistorikerInnen. Die vorgestellten Arbeiten behandeln Wechselwirkungen zwischen Wissenschaften und kulturellen, politischen und sozialen Entwicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa im 19. und 20. Jahrhundert. Hierzu gehört der Blick auf Transfers und Verflechtungen mit Kontaktregionen (zum Beispiel Westeuropa und den USA) ebenso wie die Frage nach regionalen Spezifika der Wissenschaftsgeschichte im östlichen Europa. Besonderes Augenmerk gilt der Frage, wie Wissenschaften von Gruppenidentitätsentwürfen – Nation, Volk, Rasse, Klasse – sowie von konkreten Herrschaftsverhältnissen geprägt werden und wie umgekehrt Wissenschaften diese Entwürfe und Verhältnisse beeinflussen.

ZuhörerInnen und Mitdiskutierende sind herzlich willkommen – um Voranmeldung wird gebeten

(mirjam.voerkelius@lrz.uni-muenchen.de).

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Panel 1: 10:15-12:30

  • Katja Bruisch (Moskau): Auf der Suche nach der ländlichen Moderne. Agrarismus und wissenschaftliche Expertenkultur im ausgehenden Zarenreich und der frühen Sowjetunion.
  • Jan Arend (München): Die Wissensräume der Bodenkunde. Naturkundliches Wissen und kollektive Identitäten in Russland, 1870-1930.
  • Katharina Kreuder-Sonnen (Giessen): Wie man bakteriologisches Wissen auf Reisen schickt. Über literarische und materielle Inskriptionsformen in der Bakteriologie um 1900.
  • Kommentare (Kärin Nickelsen) und Diskussion

Mittagspause

Panel 2: 14:30-16:00

  • Mirjam Voerkelius (München): Skulpturanthropologie und Popularisierung von Wissenschaft in der Sowjetunion.
  • Johannes Dafinger (Klagenfurt): Wissenschaftliche Beziehungen des „Dritten Reiches“ mit ost- und südosteuropäischen Staaten in Theorie und Praxis.
  • Kommentare (Margit Szöllösi-Janze) und Diskussion

Kaffeepause

Panel 3: 16:30-18:00

  • Björn Felder (Göttingen): Sind Esten „Mongolen“? Rassenbiologie als „nationale Wissenschaft“: Bio-politik, Nation und transnationale Wissenschaft in Estland, Lettland und der Sowjetunion 1918-1960.
  • Birte Kohtz (Giessen): Im Reich der kranken Männer? Psychiatrie, Ethnizität und Geschlecht in Russland.
  • Kommentare (Helmuth Trischler) und Diskussion